Sonntag

Hallo verehrte Leserschaft, ich hoffe, ihr versteht, wenn ich manchmal etwas konfus schreibe. Oder selten schreibe. Doch ich denke, ihr versteht. Im letzten Beitrag habe ich eine der Meditationen in Kurzform versucht zu beschreiben. Das ist schwierig und ohne Form und damit ohne Worte. Ich bin weder Christin noch Muslima noch gehöre ich einer Sekte an. Ich zähle mich nicht zu den sogenannten esoterischen Spinnern oder nur esoterisch oder wie auch immer das alles genannt wird.
Es ist anders und völlig müßig, über diverse Namen von Gott, Allah oder anderen Göttern zu streiten. Es ist alles dasselbe. Und ob damit etwas wie ein Gott gemeint ist oder meinetwegen auch Allah, also eine Person, ist ohnehin nicht das Wesen des Ganzen. Es ist keine Person. Personen waren die Propheten wie Jesus oder Mohammed, der Dalai Lama und all die ungenannten, die die wahre Verbindung in unserem Universum, das Sein, erkannt haben.
Sie hatten die Erkenntnis. Wissen ist nicht dasselbe wie Erkenntnis. Ich kann alles wissen über etwas, eine Krankheit oder die Formeln von Wasser und der Schwerkraft. Aber die wahre Erkenntnis einer Erkrankung hat nur der Kranke und wahres Erkenntnis über Regenwasser haben nur diejenigen, die es regnen lassen können.

Doch etwas gibt es, eine Kraft, eine Energie. Diese Energie verbindet uns alle, sind wir alle. Das ist es, was ich spüre. Es ist in mir, ist mein Geist, mein wahres Ich, mein Sein. Es ist kein Glauben, es ist eine Gewissheit. Ich will auch niemanden überzeugen, ich erzähle nur. Wie das von anderen gewertet wird, ist mir völlig egal. Ich weiß, wie es mir damit geht.
Ich zahle niemandem Geld. Ich habe drei Bücher gelesen, Bücher der Besten auf dem Gebiet. Es gibt Massen auf dem Markt. Alle die, die behaupten, ihr Weg sei der einzig wahre, liegen falsch. Alle die, die behaupten, wenn man sounso viel Geld zahlt und dann geheilt wird oder zu Gott oder wohin auch immer findet, sind falsch. Alle die, die sagen, der Weg führt nur über sie oder sie sind die Meister, die Gurus, liegen falsch. Insofern schränkt sich die Auswahl schon mächtig ein.
Manche Leute benötigen sicherlich eine Anleitung, wie sie in sich selbst finden. Es ist auch nicht so leicht, doch wenn man es weiß und kann, ist es leicht. M. lachte, als ich sie fragte, wie ich es machen soll. Es sei so leicht. Und ich wüsste es. Ich müsste nur machen.

Und sie hat Recht. Ich weiß es. Manchmal kann ich es auch. Ich übe und werde mich finden, mein wirkliches Selbst, mein Sein. Ich bin davon überzeugt, dass dies der Schlüssel zur Heilung ist. Ich habe fast mein gesamtes Leben auf das Außen und nicht auf das Innen geachtet. Auf das sogenannte Leben, welches wir hier führen. Auf die Geschehnisse in meinem nahen und fernen Umfeld, auf die weite Welt, auf kleine Dinge, auf meine Familie. Auf meinen Mann und meinen Job und auf Kollegen und wer weiß wen. Ich achtete auch auf mich, aber nicht auf mein wirkliches Ich. Das finde ich nur tief in mir verborgen.

Ich habe gedacht. Immer gedacht. Mein Verstand hat mich beherrscht, so wie er fast alle Menschen auf der Erde mittlerweile beherrscht. Der Verstand ist unser Ego und das Ego will befriedigt werden. Es ignoriert jede Verbindung in unser Innerstes, weil das Ego dann nichts mehr zu sagen hat. Und es ignoriert jede Verbindung zur nährenden Natur. Der Verstand hat die Menschen ergriffen und gaukelt ihnen etwas vor. Er will Macht und ist gierig. Nicht umsonst zerstören wir unsere lebensnotwendige Umwelt, nie wurde derartig hässlich gebaut. Nie wurden derartig viele unserer eigenen Art umgebracht wie im 20. Jh. Nie wurde derartig gnadenlos nur der Profit gesehen.
Doch ich will dieses Thema gar nicht ausbauen.

Ich bin nicht wichtig. Es mag den Anschein haben, das ich dies anders sehe, mich zu sehr beachte und womöglich gar in Selbstmitleid gefangen bin. Dem ist aber nicht so. Natürlich bin ich mir wichtig und natürlich bin ich als mitteleuropäisch erzogener Mensch auch ein wesentlich größeres Individuum, als dies Menschen anderer, insbesondere östlicher Kulturen sind. Doch ich weiß, dass es nie um mich ging und auch jetzt nicht geht. Ich bin verbunden mit anderen und deshalb ist es wichtig für mich zu wissen, wer ich bin.
Ich weiß, dass ich noch eine Aufgabe habe, eine Aufgabe hier auf Erden. Wirkliche Aufgaben haben nichts mit einem selbst zu tun. Einige Menschen erkennen sie früh und handeln danach. Andere erkennen sie nie oder aber auch spät.

Wir sind alle verbunden miteinander. Alle Menschen und alles in der Natur. Wissenschaftler finden immer mehr heraus, auch das, was unter Mystik läuft. Es gibt keine Mystik. Doch letztlich ist nicht alles geklärt, was nicht heißt, dass es das nicht gibt. Einsteins Theorien konnten zum Beispiel jetzt erst zum Teil erklärt werden. Die Quantenphysik ist ein faszinierendes Forschungsgebiet, welches genau dieses alles beginnt zu erklären.

Doch wie gesagt, ich will niemanden überzeugen, ich will nur kurz erklären. Mein sehr analytischer und schulmedizinisch-wissenschaftlich geprägter Vater meinte vor etwa einem Jahr, es sei wohl so, dass man sich derlei zuwendet, wenn man todkrank sei. Ich hätte das schon viel früher machen sollen. Ich habe immer gewusst, dass es etwas außerhalb unseres Verstandes geben muss. Doch ich habe es in meinem vorherigen Leben verpasst, mich intensiv damit zu befassen. Schade, erst jetzt, aber besser spät als nie.

Die Schulmedizin, die personalisierte Medizin, welche bei mutationsbedingtem Lungenkrebs so große Fortschritte gemacht hat und das Leben von im Durchschnitt einem auf fünf Jahre verlängert, wird mir helfen, die notwendige Zeit zu bekommen. Ich bin unsagbar glücklich, dass die Therapien schon so viel können und ich gedenke, alles zu nutzen, was es gibt und diese Jahre entscheidend zu verlängern. Ich werde lernen, mit den wechselnden Therapien und Mutationen und dem vorhandenen Krebs zu leben, die aufkommende Angst zu beseitigen und wirklich zu leben, jeden Tag. Und ich werde in dieser Zeit lernen, diese Kraft, die gewaltige Energie in mir zu aktivieren, sie zu sehen, zu fühlen und nicht mehr durch meinen Verstand zu blockieren.

Dieses Wissen macht mich glücklich.
Das Gefühl zu Sein macht mich glücklich.

Und den Skeptikern unter den Lesern sei der Gedanke vorweg genommen: Na, dann denkt sie wenigstens mit all diesem Quatsch, sie hat eine Chance und es geht ihr gut damit. Ja, lieber Skeptiker oder liebe Skeptikerin, das kannst du gern denken. Vielleicht hast du Recht. Aber du denkst zu viel.

Der Trick ist, nicht zu denken.
Nur zu fühlen. Und dieses Gefühl ist pures Glück. Völlig egal, was kommt, denn ich lebe ja jetzt. Nicht dann, wenn irgendetwas kommt.

Ich lebe jetzt.

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