Warum ich jetzt so selten hier schreibe ….. aber eine Umfrage

…. hat einige Gründe. Der Hauptgrund ist aber der, dass ich mich verändert habe.

Ich will versuchen, dies kurz zu erklären.

Ursprünglich habe ich den Blog angefangen, um meine Emotionen, insbesondere meine negativen Emotionen, irgendwo zu lassen. Diese Diagnose war der Tiefpunkt meines Lebens, völlig unerwartet in einem Moment, der im Grunde ein sehr glücklicher sein sollte, da ich ja 14 Tage später heiraten wollte. Dieser Moment geschah allem zum Trotz dennoch und ich war auch sehr glücklich. Aber mit der Diagnose und den Folgen war ich in ein absolut grässliches und tiefes schwarzes Loch gefallen und kam im Verlaufe nur mühselig wieder hinaus. Ich hatte meine Gesundheit, meinen Job, meine Identität als Ärztin für teils sehr schwer kranke und behinderte Kinder, aber auch die Identität als lebensfrohe Frau ebenso verloren wie meine Selbstständigkeit sowohl beruflich, finanziell als auch körperlich.
Das ist alles Vergangenheit. Nicht mehr zu ändern, so wie auch sonst nichts, was bereits geschehen ist, also Vergangenheit ist.

Ich lebe immer nur jetzt. Alles passiert immer jetzt. Alles andere ist entweder schon geschehen oder eine Idee von etwas, was noch passieren könnte.

Deshalb denke beschäftige ich mich nicht mehr mit den vergangenen Dingen. Gelegentliche Gedanken schicke ich fort und so etwas wie „was wäre, wenn…“ ist mir mittlerweile fast fremd. Es ist ja unnütz und macht nur schlechte Laune, Trübsal oder Schlimmeres.
Ebenso beschäftige ich mich nur grad soviel wie in dem Moment nötig mit all dem, was nicht so stimmt. JETZT tun mir die Rippen weh, also bewege ich mich entsprechend anders. JETZT habe ich heftige Bauchschmerzen und muss auf Toilette. JETZT geht es mir ganz gut, weil ich ein Wärmekissen auf dem Bauch habe.
Viel mehr sehe ich die Welt positiv. Es ist immer etwas positiv. In jedem Moment, der ist. Deshalb fällt es mir mittlerweile schwer, eine Antwort auf die Frage nach meinem Wohlergehen zu geben.

Was will der Betreffende hören oder aber (wie hier) lesen?
Beispiel:
Ich antworte: „Mir geht es bestens. Alles gut und in Ordnung. Ich liege grad auf der Couch und stricke/ lese/ quatsche …. Vorhin habe ich mich körperlich etwas dolle verausgabt …..“
Nachfrage: „Echt? Wirklich? Und hast Du schon eine Kontrolle nach der Bestrahlung?“
Ich bin erstaunt. Stimmt! Habe ja Bestrahlung gehabt, was mir nahezu komplett aus dem Bewusstsein verschwunden ist. „Öhm… nein… die hatte ich noch nicht. Habe sie solange wie es geht, nach hinter geschoben. So wie von den Strahlenleuten empfohlen und dann wegen Urlaub der Onkologin noch ein bisschen.“
Frage:“ Machst Du Dir keine Sorgen?“
ich: „nein…. ich denke da nicht dran…“
Frage: „Hast Du keine Angst?“
ich: „nein“
Frage:“ Was machst Du, wenn wieder etwas da ist? Willst Du das nicht schon jetzt wissen? Warum warst du nicht früher beim Onkologen?“
Ich:“ Das überlege ich dann bzw. höre mir erstmal an, was alles vorgeschlagen wird. Und warum sollte ich zum Onkologen? Dann bin ich nur öfter mit all dem konfrontiert“
Frage bzw. Aussage: „weiß auch nicht …. so zur Kontrolle oder so“
….
…..

Danach grummelt etwas in mir, ich fühle mich unwohl, obwohl ich weiß, dass die Fragen nur aus ehrlichem Mitgefühl heraus entstehen. Ich will ja auch sagen, was los ist, aber es ist wirklich nichts los sozusagen. Wenn ich immer über all das Negative rede- und es gibt Momente, da gibt es davon reichlich- dann bleibe ich in diesen negativen Momenten hängen, durchlebe sie erneut. Erneut werden Stresshormone ausgeschüttet mit den Sorgen/ Ängsten/ Schmerzen, denn mein Körper weiß gar nicht, dass es grad nur eine Erinnerung ist und fühlt sich somit wegen der gleichen Sache erneut mies ….

Ich lasse alles los, lasse es durch mich hindurch fließen. Es ist jetzt eben so.

Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen. Und es fällt mir auch manchmal noch schwer, das wirklich gut hinzubekommen, insbesondere wenn ich mit den persönlichen Schicksalen anderer konfrontiert werde. Seltsamerweise fällt mir da die Abgrenzung um so schwerer, je schwieriger grad die Momente für mich sind, in den diese Situation zustande kommt.

Ich habe mich sehr verändert in den letzten 2 1/2 Jahren. Aber nur deshalb geht es mir so gut und nur deshalb kann ich mein Leben genießen. Ich bin ruhig und zufrieden, habe aber dennoch Ziele außerhalb vom Stricken. (kleiner Scherz am Rande).
Ich fühle mich in vielen Momenten wieder kraftvoll, ich kann mich wieder ganz gut bewegen und Dinge wie Geschirrspüler leer räumen, was ja vor 2 Jahren eine riesige Herausforderung für mich war, sind gar kein Problem mehr. Meine muskulären Kräfte sind etwas mehr als minimal, aber sie sind da. Meine körperliche Ausdauer taugt auch schon gut etwas und die Gedanken, tja, die Gedanken, wie soll ich sagen, die Gedanken beherrschen mich nicht. Ich bin nicht Sklave meines Verstandes. Gelegentlich entfleuchen mir noch die Worte, Geschehnisse und mein Gedächtnis will mich ärgern. Aber dieses Chemo- und Strahlenbrain wird dennoch genutzt und zwar, wann ich es will. Es gibt wundervolle Zeiten, in denen Stille herrscht, tiefe Stille und ich mein Selbst, mich selbst fühle und sehe.

Und es gibt Zeiten, ich denen ich aktiv bin, meinen Verstand nutze und z.B. eine Umfrage für den Verein erstellt habe, die ich jetzt viele Male versandt habe. Flyer werden ausgedruckt und in Wartezimmer gehängt, Patienten erhalten direkt Mails vom Doc. Ich hoffe, es machen viele mit. Das Ganze wird international laufen, bisher ist es nur deutsch. In der Umfrage geht es um das Leben mit den Nebenwirkungen der Medikamente, welche einerseits zwar helfen, aber andererseits teils schwere oder aber viele Nebenwirkungen haben. Wer Interesse hat, kann sich auf unserer Vereinsseite informieren. Die Umfrage selbst geht nur für Patienten mit einem Tyrosinkinasehemmer, also den Tabletten gegen Krebs.
Das alles ist abstrakter. Es betrifft zwar auch mich, weil ich zu der Gruppe gehöre, aber das kann ich gut abgrenzen. Es ist eine sinnvolle Arbeit, die noch dazu Spaß macht.

Hier der Link zur Vereinsseite von zielGENau.
Und hier der Link zur Umfrage, aber wie gesagt, nur für Patienten nutzbar.

Nur Vereinssachen mag ich allerdings auch nicht, teilweise überfordert mich das noch. Aber es wird immer besser.

Momentan geht so einiges, mein Energielevel ist hoch. Ich habe grade eine Pause mit Giotrif gemacht und erst vor 4 Tagen wieder angefangen. Da nutze ich doch die Gunst der Stunde.

Und in diesem Sinne werde ich jetzt für heute hier das Schreiben beenden.

Ich überlege, wie ich den Blog weiterschreibe….

Interessiert sich jemand für mein Leben, für das, was ich so treibe? Für mich selbst muss ich es nicht mehr so häufig aufschreiben.

Ich werde am Ball bleiben, ganz weg bin ich nicht.

Frühling

Bestimmt wurde ich schon auf die Verlustliste gesetzt, aber mich gibt es noch. Ich hatte schlicht keinen Antrieb, hier etwas zu schreiben. Mit fehlte völlig die Lust, aber ich wurde mittlerweile von einigen Lesern abgemahnt oder eben einfach vermisst, sogar in Form einer Buchsendung. Da habe ich mich riesig drüber gefreut! Also melde ich mich nun mal wieder.

Was hab ich so gemacht? Ich habe anderes gemacht, auch schriftlich (Vereinssachen von zielgenau), habe geschlafen, habe überlegt, wie ich morgens hochkomme, wie der Tag laufen soll…… Habe den halben Tag auf Toilette verbracht und den anderen halben mit der Pflege meiner malträtierten Haut …. naja, nicht ganz so, ist etwas übertrieben ….
Und ich bin viel spazieren gegangen, habe mir Schnee aus tiefstem Herzen gewünscht und prompt schlug die Großwetterlage um. Somit hab ich auch etwas Schnee geschippt und T. dabei zugesehen, zuerst die Flocken gezählt, dann die gefallenen Zentimeter, dann die großen Schneehaufen 🙂 . Ich habe den Winter im Norden genossen, war verbotenerweise bei Minusgraden alleine auf einem Campingplatz (verboten vermutlich, weil ich da alle anstecke, alle die, die nicht da sind) ……

Es war toll dort so alleine. Ich habe sogar die Gasflasche wechseln könne, ganz alleine, soviel Kraft habe schon wieder !!!

Mit morgendlichen Yoga-
und Dehnungsübungen
war ich nicht die Einzige.

Ich denke und fühle immer, dass es mir gut geht, mache es mir bewusst, jeden Morgen und jeden Abend und ganz oft dazwischen. Allerdings wurde das immer schwieriger wegen des Medikamentes, wegen Giotrif. Vier Wochen ist echt die Obergrenze, mehr halte ich nicht aus.

Aktuell mach ich Pause. Diesmal mache ich andere Pausen als vor der Bestrahlung. Weiß jemand, wie es am Besten ist? Kennt jemand jemanden, der etwas weiß, vielleicht auch wissenschaftlich fundiert? Na egal, ich mach es, wie mir gesagt wurde, „nach Gefühl“, allerdings mit Blutspiegelaufbau, also diesmal mehrere Wochen lang.

Doch ich will ja nicht immer das Schlechte schreiben. Das ist einer der Gründe, warum ich nicht geschrieben habe. Es geht mir gut, wirklich, alles ist eine Frage der Sicht auf die Dinge, des Fühlens dessen, was ist. Und ich schreibe hier tatsächlich nicht so gern von dem, was ich wirklich mache, sonst laufe ich Gefahr, als esoterische Tante abgestempelt zu werden. So in der Art wurde mir das kürzlich kommuniziert. Obwohl mir das im Grunde völlig egal ist, aber ich glaube, niemand will das wirklich wissen. Von mir wissen. Letztlich denke ich, dass die Verbindung zu meinem wahren Selbst der einzige Weg ist, der hilft, mit allem gut klarzukommen. Dazu schalte ich mein Denken ab, was wieder rum dem Schreiben hier widerspricht, denn dabei denke ich ja, auch, wenn die Worte nur so aus mir herausfließen, und ich schreibe von dem, was so ist, was oft belastend ist und schon vorbei, damit nicht mehr änderbar. Vergangenheit.

Es ist ein ständiges Ringen zwischen meinem Ego (dem Verstand) und meinem Selbst. Wenn ich den Verstand zum Schweigen bringe, geht es mir hervorragend und das ist das Schönste. Das Leben ist so schön. Aktuell blühen unglaublich viel Krokusse überall und Schneeglöckchen in Massen, die Spatzen krakelen wer weiß wie. Das Moor unten bei uns ist wieder aufgetaut und es ist schwer hindurchzukommen.

Die Weiden dort sind schwer von ihren Kätzchen, riesige weiße Puschel sind es. Manche werden schon gelb.

Es klingt manchmal so depressiv, was ich hier schreibe, aber das bin ich nicht. Ich habe eine große Kraft in mir, fühle mich stark und lebe jetzt. Es geht mir gut, ich fühle mich gut. Und jetzt, in der Pause, sowieso. Da habe wieder lauter spinnerte Ideen, zu viele Ideen 🙂

ein neues Jahr

Ein neues Jahr hat begonnen. Im alten habe ich noch im letzten Monat die stereotaktische Bestrahlung der Metastasen gehabt. Es hat mich ziemlich Kraft gekostet, ich war müde und antriebslos, aber ich habe mich immer aufgerappelt und zumindest versucht, etwas aktive zu sein. Diese Trägheit ist eine seltsame…. so unterschwellig…. es klappt einfach nicht mit dem Alltag…. Ich habe teilweise 10 Stunden nachts geschlafen, tagsüber auch etwas. Anfangs konnte ich allerdings einige Nächte fast gar nicht schlafen, aber das hat sich zum Glück gegeben.

Die Mädels waren abwechselnd da und T. ohnehin und als alles vorbei war kurz vor Weihnachten, war ich heilfroh. Meine Speiseröhre erhielt Schonung und hat sich tapfer geschlagen. In den Tagen nach der Bestrahlung wurde es etwas schlimmer, aber alles in allem war es o.k.
Und nun ist es gut. Mir geht es gut. Alles auf einem anderen Level als bei Gesunden, aber das ist ok. Nur bezüglich der Pläne für Urlaube muss ich das noch mehr akzeptieren und nicht meinen spinnerten Träumen nachjagen, aber Unmögliches erreicht man erst, wenn das Mögliche geschafft ist, so heißt es ja. Ich bin am Ball und übe …..

Vor allem werde ich mich auf meinen Geist konzentrieren, auf meine Idee, meinen Glauben von oder besser an mein Leben. Darin plane ich keine Immunchemotherapie als nächste Option ein, sondern gar keine weitere Therapie. Daran arbeite ich…. und bin deshalb auch nicht so oft hier.

Mir geht es gut. Ich lache viel, stricke (natürlich), lese, räume auf und weg und freue mich an den Besuchern wie meine Schwester mit meinen Nichten (waren erlaubterweise für einige Tage aus Wien hier) und meinen Töchtern immer mal wieder. Coronabedingt ist die Welt eine andere geworden, doch darüber mag ich gar nicht schreiben. Wir haben hier auf einem exotischen Stern gelebt, die Inzidenz hat grade erst die 50 überschritten. Ich hoffe, es bessert sich bald alles. Ein Onkel von T. liegt auf der Intensivstation; hoffentlich schafft er es gut zu genesen.

Für den Verein habe ich in der letzten Zeit wenig gemacht. Ich weiß nicht so recht, ob mir das gut tut, ich kann mich schwer abgrenzen und die Biester sind ja just in der Zeit arg gewachsen. Aber ich bin wieder dabei, werde mich aber abgrenzen, wenn es mir nicht gut tut.

Und um zu leben, um zu überleben werde ich mich längere Zeit zurückziehen, die Planung läuft. Ich werde hier zuvor Bescheid geben.

Ach übrigens: ich nehme bereits seit 14 Tagen wieder die volle Dosis von Giotrif. Ich habe ja keine Resistenzmutation, alles ist wie vor 2 Jahren und 5 Monaten, jedenfalls mutationstechnisch. Und so hindere ich die Biestern damit am Wachstum. Meine Haut vertrocknet arg, besonders die im Gesicht. Ansonsten hält sich alles im Rahmen und ist auszuhalten. Es läuft sehr gut.

Also alles ist gut. Langsam, aber gut.
Ich lebe.

Danke an alle, die mich unterstützen, an mich glauben und an mich denken!

Strahlen

Nachher habe ich meine zweite Bestrahlung, also die zweite in diesem Block. Es werden 10 für den Lymphknoten und 5 für das Ding in der Lunge. Letzteres kann höher dosiert werden als erstere, da dort „nur“ Lunge in der Umgebung ist. Der Lymphknoten hat ja etwas exponiertere Nachbarschaft, die sich sensibel verhalten könnte.

Freitag habe ich drei schwarze und rote Kreuze auf den Brustkorb geklebt bekommen, beide versetzt übereinander gemalt auf einem grässlich juckenden Pflaster. Damit wurde markiert, wie die Messung für das Planungs-CT erfolgte. Eins unter jeder Achsel, eins mittig auf dem Sternum, wobei es eher nicht mittig lag, mehr links. Auch die anderen beiden waren nicht an der gleichen Stelle. Aber dafür wird ja markiert, weil die Leute verschieden sind, selbst in sich selbst. Keine Seite ist wie die andere, die äußerliche Hülle täuscht.

Gestern erfolgte die erste Bestrahlung, doch schon gestern, nicht erst heute. Sie haben sogar am Wochenende dafür gearbeitet, dass es zügig läuft. Es tüddelte dafür etwas mit dem Start direkt, die Aufklärung dauerte etwas, da ich dazwischen geschoben war, und wir mussten letztlich nochmal wiederkommen, weil dann kein Bestrahlungstermin mehr war, aber das war ok. Wenn ich mich einmal dafür entschieden habe, so etwas zu machen, will ich auch, dass es so rasch wie möglich losgeht. Also ein großes Dankeschön an die Strahlenleute.

Die Aufklärung ignoriere ich jetzt mal. Sie ist entsetzlich und ich mag das nicht wiederholen. Ich bekomme das alles NICHT!!!
Es wird mir gut gehen, nicht so wie letztes Mal.
So.
Gut.

Gestern wurde dann das Gerät gerichtet. Es ist hochmodern, so ein bisschen wie in Raumschiff Enterprise in schick. Oder Star Trek?? Na auf jeden Fall wie aus diesen futuristischen Filmen.
Der Weg dorthin ist auch schick, aber auch möglicherweise am Ende kompliziert mit den nun immer folgenden Assoziationen, aber vielleicht ist das ja auch wie bei Pferden mit der Desensibilisierung. Man gewöhnt sich dran.

Die Wände sind nämlich wunderschön bemalt. Zunächst geht man quasi den Strandaufgang hoch, der Hafer steht linkerhand auf den Dünen, die ganze Wand ist in zarten Tönen bemalt. Dann öffnet sich der Raum und der Warnemünder Leuchtturm steht hinten auf der Mole vor mir und meine geliebte Ostsee zeigt sich. Die komplette Wand ist voller Meer- wunderschön. Die Farben sind toll, nicht so quietschbunt wie bei vielen bearbeitetet Fotos zu sehen. Sanft und zart sind die Farben.

Doch letztlich bin ich dort nicht in echt am Meer, ich wende mich nach links zu dem gewaltigen Kreis aus Technik und lege mich auf die Liege in der Mitte. Oben an der Decke ziehen beleuchtete Wolken am blauen Himmel. Oder stehen, das Bild ist nicht beweglich. Früher, vor über zwei Jahren, da war ich meist „im Grünen“, dort gab es den Wald und den Bach, welcher mir eine andere geliebte Welt eröffnete. Die Idee dahinter ist toll- ich muss den Designer loben, sehr loben. Und auch die Uni, dass sie hier nicht gespart haben.

Die alten Kennzeichen wurden entfernt, auf weniger juckenden Pflastern wurden mit insgesamt sechs Kreuze gemalt, versetzt diesmal, nicht übereinander, drei für jeden Bestrahlungsgang. Meine Arme lagen hochgestreckt und anfangs bequem. Stillliegen. Auch nicht die Hände bewegen, das verändere die Anspannung der Brustmuskulatur. Doch im Verlauf wurde das immer schwieriger, es zog und zerrte in meinen Achseln und im Rücken, die Muskeln fingen an zu verkrampfen, mein Arm schlief ein und ich musste all meinen Willen aufbringen, das auszuhalten. Bis auf eine kleine Pause hatte es insgesamt ca 45 Minuten gedauert. Aber ich habe es geschafft, auch wenn ich danach etwas Probleme hatte, mein rechtes Bein war seltsamerweise auch eingeschlafen, aber egal, das ging ja weg.

Die Strahlen selbst tun nicht weh, man merkt gar nichts. Der gewaltige Ring fuhr um mich herum, es ratterte ein bisschen, viel weniger als in der alten Maschine vor zwei Jahren. Die ist mittlerweile aber auch erneuert. Im Radio lief gute Musik, sie haben nicht dieses Entspannungszeugs angemacht, sondern das normale Leben. Ich habe mir vorgestellt, dass die verdammten Metastasen verbrennen, schwarz werden, verbrutzeln. Und alle umliegenden einzelnen Tumorzellen gleich mit. Die gesunden Zellen schaffen das, halten das aus, reparieren sich gleich wieder. Tumorzellen sind zu flott in der Zellteilung, als das sie sich reparieren können. Deshalb sind sie ja so empfindlich.

Es verbrutzelt jetzt einfach…..

Ich muss bald los. Heute werden es nur 10 Minuten.
Ein Kinderspiel.

F. bringt mich hin. Gestern war es erst T., beim zweiten Mal T. und F. Das war richtig schön.
F. ist am Wochenende gekommen. Es tut so gut! Meine Familie ist da. Meine Schwester meldet sich auch viel, wir sind uns nah, ganz anders als früher. Und Meine Eltern sind auch nicht weit. Morgen hat F. Geburtstag, aus unerklärlichen Gründen wird das kleine Mädchen plötzlich 23 Jahre alt. Sie bleibt bis zum Wochenende. Und Mitte nächste Woche kommt P.

Ich freue mich so über alle! Meine Kinder sind hier! Bei mir! Das macht mich glücklich. Das Glück drängt sich durch den ganzen Trübsal und lacht. Ich werde geliebt und ich nehme diese Liebe, sauge sie auf.
Nur abends, jeden Abend, wenn es dunkel ist und still, dann kommt der Trübsal hoch, manchmal Wut, manchmal nur Tränen ohne Worte. Dann nimmt mich T. in den Arm und ich heule seine Schulter nass. Und in den letzten Tagen schlafe ich auch irgendwann ein.

Also auf zur zweiten Runde.

Bodenhaftung

Wir haben uns wieder aufgerappelt. Immer am Boden zerstört sein oder heulen oder nichts tun und denken und machen geht auch nicht lange. Wir lachen wieder und albern rum und ich habe wieder leckere Körnerbrötchen gebacken und unser Frühstück hat ewig gedauert, Zeitung und Telefonat mit meiner Schwester inkludiert.
Und eben habe ich T. die Haare geschnitten. Ich mache das schon ne ganze Weile. Die Frisur mit eher längerem Haar kam weg, das Leben ändert sich eben. Und es spart Geld für den Frisör und all das Gel, Shampoo etc., um Halt zu geben für etwas, was zusätzlich zu dünn nun auch noch in der Zahl weniger und ein bisl mickeriger war. Mittlerweile, nach zehn Monaten in ultrakurz, ist seine Haarpracht wieder fester und vor allem zahlreicher. Sieht gut aus. Find ich. Und Halt finden die Haare in sich selbst. Sehr löblich. Jedes steht wie ein Halm steil hinauf und bildet einen schönen Rasen gemeinsam mit den anderen. Oder einen Igel.

Wir finden auch Halt und das nicht nur in uns selbst. Mittlerweile wissen es alle in der Familie und auch einige Freunde. Sie senden alle positive Gedanken, Liebe und gute Wünsche.

Wir sind stabil. Es geht uns gut.
Wir schaffen das.

Ein anderes Medikament gibt es nicht für mich, jedenfalls nicht aktuell. Die Mutationen- ich habe ja vier Stück an der Zahl- sind dafür nicht empfänglich. Es wird zunächst eine stereotaktische Bestrahlung werden. Strahlen auf Lunge und den Lymphknoten. Und natürlich Strahlen auf die Umgebung, das lässt sich nicht ändern.
Afatinib pausiere ich schon. Sonst geht ja gleich alles völlig kaputt und selbst gesunde Zellen heilen nicht.
Dafür nehme ich das DCA und Artemisinin wieder. Oder weiter, hatte nur mit Artemisinin pausiert. Das soll die Zellen in Schach halten.
Ich hatte keine Biopsie davor. Also dürfte es nicht so schlimm werden wie letztes Mal.
Und ich habe einen guten Selenspiegel, den ich weiter pusche, als Schleimhautschutz. Aber das habe ich letztes Mal auch gemacht.
Ich stehe auch gut im Futter, auch wenn es 3-4 kg weniger sind als am Anfang. Wenn es mit dem Essen nicht gehen sollte, faste ich eben. Das soll auch gut sein und vielleicht nervt es die Metastasenzellen und sie werden empfindlicher für die Bestrahlung und all das andere. Und scheren sich zum Teufel. Und es schont meine Speiseröhre.

Ich schaff das.

Morgen ist erstmal das Planungs-CT und ich werde wieder markiert. Schwarze und rote Kreuze werden auf den Brustkorb geklebt. Da. Da ist er drin. Bzw. sie sind da drin, es sind ja mehrere. Obwohl ja nur damit nur die potentielle Einstellung markiert wird , nicht die Metastasen. Aber schwarze Kreuze leuchten mich an. Selbst wenn ich es schaffe ohne einen Gedanken an den ganzen Müll aufzustehen, wird es mich spätestens im Bad treffen. Vielleicht verhänge ich den Badspiegel. T. muss sich dann ohne mich rasieren. Aber der Behang erinnert mich ja auch, also Quatsch. Die letzte Markierung habe ich ja abgerissen, die Pflaster zerknüllt zu klebrigen Klumpen und die Bestrahlung abgesagt.
Das Wort mit P ignoriere ich jetzt. Das stimmt so nicht.
Es ist nicht palliativ.
Nein.
Und danach ist Weihnachten und ich erhole mich und werde irgendwann wieder Afatinib nehmen und erstmal ne Weile Ruhe haben.
Ja, so wird es sein.

Diese ganzen Coronamaßnahmen konterkarieren ein gemeinsames Weihnachten oder Silvester allerdings. Österreich schickt seine Leute in Quarantäne, wenn sie wieder zurück aus Deutschland wollen. D. wohnt mit F. und L. in Wien. P. in Marburg ist aktuell noch ziemlich erkältet, aber sie wird kommen, ein Glück. Ich habe sie seit Anfang September nicht gesehen. Und F. kommt schon nächste Woche, da freu ich mich riesig. Außerdem hat sie Geburtstag. Mein kleines Mäusi wird schon 23 Jahre alt. Wo ist die Zeit hin?

Ich will noch Geschenke machen, möchte Freude bereiten. Für die Mütter habe ich schon etwas Feines gezaubert. Ich hoffe, es gefällt ihnen. Und vor allem hoffe ich, dass ich mit den anderen Sachen noch in der Zeit bin und es schaffe, auch kräftemäßig.

Farbtechnisch sieht es heute aus wie an den anderen Tagen, alles grau. Mausgrauer und manchmal antrazit, novembergrün und braun, selten leuchtend gelbe Blätter. Der Apfelbaum hat viele Blätter verloren, braun und mattgelb, manche verschrumpelt, sie liegen lose auf dem Rasen, aber er ist im Grunde noch grün, wenn auch etwas mattes grün. Im Dezember.

Doch unsere Stimmung ist besser, wir lächeln uns wieder an und leuchten und leben jetzt.
Immer nur jetzt.

Und das ist so schön.
Das Leben.
Leben.

Wortlos

„Das Ei ist etwas zu weich geworden.“
„Aha.“
Ich sah zu T. rüber und wandte den Blick gleich wieder ab. Sein Frühstücksei war wirklich etwas flüssig. Meins stand noch im Eierbecher und wartete auf den Verzehr. Ich biss vom selbstgebackenen Brot ab. Es schmeckte lecker. Gestern war es noch sehr lecker, aber heute ist mein Geschmackssinn etwas gedämpft. Eine Erdbeere von der selbstgemachten Marmelade wollte hinunterrutschen. Ich hielt die Stulle etwas grader. Bleib einfach oben, Erdbeere. Einfach oben bleiben. Normalerweise würde ich sie einfach in den Mund saugen, bevor sie runterrutscht. Ich mag das Gefühl im Mund und den vollen, süßen Erdbeergeschmack.
Ich kaute, bis ich schlucken konnte und noch etwas länger, damit ich mich nicht verschlucke. Das mit der Gesundheit ist ja egal, es ist ja gesünder, wenn man gründlich kaut. Dann hielt ich den Kopf grade und schluckte und biss erneut ab. Der Mensch muss ja was essen.

T. sah schlecht aus. Grau. Die Wangen eingefallen. Und irgendwie älter als gestern. Die Augen waren eben nicht mehr gerötet gewesen, zum Glück. Dafür waren sie matt.

Wir aßen weiter.
Schweigend.
Was sollten wir auch sagen.

Den Tisch hatten wir gemeinsam gedeckt, es ging Hand in Hand. Einer kochte den Tee, der andere Kaffee. Marmelade, Honig, Wildsalami. Tomaten.
„L. meldet sich nachher. Ist erst seit ´ner halben Stunde in der Praxis.“
„Hattest du angerufen?“
„Ja.“
Die dicken Kapseln mit Omega 3- FS kamen in den kleinen Mörsertopf mit der Beschriftung der Apotheke meiner Mutter, groß wie ein Eierbecher, perfekt für all unser Zeugs, Kurkuma, Calcium- Kapseln und die Blutdruckpille und die große graue für T. Mein Vitamintrunk und der Fermenttrunk kamen auf den Tisch.
Wir ergänzten uns perfekt, wie sonst auch im Leben.
Ohne Worte.

Wir verstehen uns immer ohne Worte. Ein Blick oder auch nicht, es geht auch ohne Blicke, aber normalerweise blicken wir uns an und wissen, was der andere fühlt oder denkt. Was er will. Wenn wir uns sonst anblicken, lächeln wir und das Glück zwischen uns ist fühlbar und sichtbar. P. hatte uns mal angeschrien, mittlerweile vor langer Zeit, vor 5 Jahren oder so, wir würden uns selbst genügen und bräuchten niemand anderes. Ich weiß noch, dass wir uns ansahen und erstaunt waren, aber dieser Teenager hatte es erfasst. Ich nahm sie dennoch in den Arm, ich brauchte mein Kind auch, nicht nur T., beide Kinder brauchte ich, sie waren und sind mein ein und alles. Und doch ließ ich sie später ziehen, als sie rebellisch wurden, älter wurden, kaktusartig und schwer in den Arm zu nehmen, in der Hoffnung, dass ihre Wurzeln trotz allem was war, stark genug geworden sind. Ich war da für sie, würde es auch später sein, würde Hilfe geben, sie stützen, unterstützen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Und T. war es auch, ein Ersatzvater.
Wir liebten. Wir lieben. Uns. Die Mädels. Unsere Eltern. Unsere Schwestern.
Einfach so.
Ohne Forderung.
Vor allem ohne „wenn … dann „.
Und beide sahen, dass eine Beziehung auch anders funktionieren kann, als sie es früher zuhause erlebt hatten. Das Liebe eben keine Rechenaufgabe ist mit einem Ergebnis in Plus und Minus, sondern bedingungslos.
Einfach.
Simpel.

Und nun verletzte ich wieder alle. Meine Eltern. Meine Kinder. Meinen Mann. Meine Schwester, deren Kinder. Freunde. Ich wollte das nicht, ich wollte niemanden traurig machen und unglücklich. Im Gegenteil.

2,5 cm ist ganz schön viel. Insbesondere in der Position, so zwischen Aortenbogen und Arteria subclavia sin., der linken großen Armarterie, und der Speiseröhre. Andere wichtige Gefäße und Nerven sind gleich daneben, Millimeter entfernt. Eineinhalb Zentimeter größer in so wenigen Wochen. Das Ding in der Lunge ist nur zwei Millimeter größer. Das wusste ich irgendwie, dass es dort nicht so arg ist. Die andere Stelle hatte sich schwer angefühlt, dunkel. Ich hatte es vorsichtshalber ignoriert, habe mich drauf konzentriert, auf den Krebs, auf seine beschi…. DNA, habe versucht, das zu verändern, wegzudenken, irgendwie. Anderen glückt es ja auch. Manchmal.
Sehr manchmal.
Also selten.
Sehr selten.
Quasi so selten, dass es eher ein Wunder ist.
Ich will auch wundern können.

Der Kaffee schmeckte mir heute gut. Das ist nicht immer so, weiß nicht warum. Aber heute schmeckt er und ich trinke ihn langsam, warm rinnt er links im Brustkorb hinab, links in der Speiseröhre. Das Gefühl ist immer noch seltsam. Aber ich bin eben schief, nicht so schlimm.
Durchfall hatte ich auch nicht. Und weiterhin keine Bauchschmerzen. Hab ich die nicht, weil Afatinib nicht mehr wirkt? Oder weil ich doch irgendetwas in den Meditationen bewirke? Exakt seitdem ich mehr meditiere, sind die Bauchschmerzen und der ganz arge Durchfall weg. Zufall?

Immerhin bin ich nicht mehr ganz so umnachtet wie gestern. Wir sind gestern runter zum Moor gegangen. Das Gras war nass und saftig grün, aber dieses dunkle Novembergrün. Pferdeäppel lagen auf dem Pfad und tiefe Abdrücke in der Erde machten ihn unebener, als er ohnehin ist. Man muss hinsehen, wo man hingeht, um nicht zu stolpern. Karnickellöcher gibt es auch, aber dieses Jahr neben dem Trampelpfad, der Bauer hatte im Frühjahr alles gepflügt. Der Wind war recht still, die Bäume wiegten ihre fast kahlen Äste wie sie wollten. Das Schilf im Moor stand braun und reglos.
Ich war vorgegangen, gleich nachdem ich ankam zuhause nach dem CT. Hatte T. geschrieben, aber er kam kurz darauf, hatte frei bekommen. Er stürzte mir weinend in die Arme, wir fielen fast um, doch wir hielten uns und der Wind jammerte etwas in der Ferne. Tränen flossen und T. schluchzte. Ich hielt ihn fest und sah den kleinen Findling vor mir und die braune Erde weiter vorn auf dem Weg, das braune Moor, die grauen Erlenzweige, so kahl. Grau der Himmel. Vorhin hatte es etwas Schneeregen gegeben, doch nichts lag davon auf der Erde. Kein Weiß.
Den Pfad sind wir zügig gegangen, wie immer, wenn wir unterwegs sind. Ich hatte erzählt. Den Befund. Unten am Moor wusste ich, T. will zurück.
„Willst du umkehren?“
„Ja. Und du?“
„Mir egal.“

Wir machten kehrt und stapften zurück, bergauf, mein Atem ging heftiger, irgendwie ist es in letzter Zeit wieder schwieriger, ich bin schlapper.

„Wie geht es Dir?“, wird öfter gefragt.
„Gut“, sag ich dann meist.
Oder soll ich sagen, schlapp? Mein Vater ist dann immer gleich in Sorge, fragt nach dem Warum und meine Mutter sagt „ach Geschen“ und erzählt sofort von etwas anderem. Es ist ja auch schwer auszuhalten und sie haben beide ganz andere Sorgen. Alterssorgen. Schlapp sein ist nicht schlimm.
Es gibt schlimmeres.
Muss ich eben langsam gehen.
Außerdem will das ohnehin niemand hören. Schlapp sein ist nicht schlimm, also ist alles gut. Sie jammert ja nur.

Gestern war ich sehr schlapp. Vor allem im Kopf. Im Geist.

Wir kuschelten uns nach der Rückkehr vom Moor gemeinsam auf die Couch, ohne sie oder uns auszuziehen, lagen eng beieinander, spürten den anderen, seine Wärme, mein Kopf an seiner Schulter. T. hielt mich fest und ich mich bei ihm und endlich konnte ich auch weinen. Wir weinten beide, hielten uns in unserer Verzweiflung fest und die Tränen flossen, bei dem einen laut, beim anderen leise, benetzen uns und sollten etwas bessern, doch irgendwann waren sie alle.

Später nahm ich mein Strickzeug- es ist ein Sommerpulli mit Lochmuster, sowas hab ich noch nie gemacht, muss mehr aufpassen als bei diesen Norwegermustern- und strickte. Mein Kopf wurde leer, ich war nur beim Stricken. Doch die Gedanken stahlen sich zwischen den Maschen durch und so machten wir uns eine Doku an über Glauben und Gott und verschiedenste Religionen. Das lenkte ab und gab uns den Boden unter den Füssen zumindest soweit zurück, dass meine Schwester abends erstaunt war. Ich erzählte ihr von der Hiobsbotschaft und sie wunderte sich, wie gefasst ich war.
Tja.

Den CT- Termin kannte niemand, niemand sollte vorher Angst haben.
P. weiß es aber nun auch. Rief auch an. Zufällig. Hoffnungsvoll hielt sie sich an meine Aussage von vor einiger Zeit, dass es noch diverse Optionen gibt.
Gibt es. Gibt es. Gibt es.

Nun ist das Frühstück lange vorbei.
T. regelt seine Sachen mit dem Job, kommt bald zurück. Nachher habe ich noch Vorstandsitzung vom Verein, da werde ich aber kaum so recht dabei sein können. Aber ich versuche es.
Und dann habe ich noch einen Termin bei der Onkologin, aber ob ich da Optionen höre? Gute? Also welche mit Sinn?

Wir warten auf den Anruf.
Ich kann irgendwie auch nicht mehr. Also mehr an Eigeninitiative. Oder gute Stimmung. Hoffnungsvoll. Ich fühle mich leer und suche irgendwo in mir meine Kraft.
Wo ist sie nur hin?
Wie machen das andere?

Vor ca. eineinhalb Jahren fiel das Wort Todesurteil. Die Metastase wäre noch kein Todesurteil.
Wenn ein Verbrecher zum Tode verurteilt wird, weiß er warum.
Wenn es kein Verbrecher war, sondern ein „Politischer“ oder ein „Fanatiker“, je nach Gesellschaft, weiß derjenige auch warum.
Doch was habe ich gemacht?????

Aber vielleicht ist es jetzt auch kein Todesurteil. Noch nicht. Und ich sitze vor allem nicht in Einzelhaft.
Trotzdem ist es einfach nur unfair.

Ich hoffe, ich kann nachher beim Meditieren meinen Verstand ausschalten, das ist so schwer…. …..

…… vielleicht passiert ja doch noch ein Wunder.

Oder ich nehme immer noch zu wenig Afatinib ein und muss wieder auf die volle Dosis…. dass wäre gut und grässlich. Und es wirkt irgendwann später nicht mehr.
Dann geht es wieder von vorne los, später.
Nicht jetzt.
Später hat mehr Optionen.
Gibt es für einen derartigen Zustand ein Wort?

Spendenaufruf

Heute schreibe ich mal etwas in Namen des Vereins zielgenau e.V. Auf der Webseite gibt es ausführliche Informationen dazu. Wir benötigen natürlich Geld zum Arbeiten, auch wenn wir als ehrenamtliche Mitglieder und vom Krebs Betroffene kein Geld nehmen.
Lungenkrebs bekommen Menschen aller Altersklassen und sowohl Raucher als auch Nichtraucher.
Helft uns bitte! Helft euch!

Hier ist unser Spendenaufruf:

Wir brauchen deine Hilfe
Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium ist trotz neuer Therapien immer noch unheilbar. Personalisierte Therapien können das Leben von Patienten um Jahre verlängern.
Damit das auch passiert …
• muss molekulare Diagnostik für Lungenkrebspatienten in Deutschland der
Standard und nicht die Ausnahme sein,
• brauchen wir dringend bessere Therapien.
Die neuen Medikamente helfen, verlieren aber irgendwann ihre Wirksamkeit.
Damit Lungenkrebs nicht mehr tödlich ist, sondern zu einer chronischen
Erkrankung werden kann, muss weiter intensiv geforscht werden!


Dieses Jahr haben wir den Verein Zielgenau gegründet von Patienten für Patienten.
• Wir setzen uns dafür ein, dass Patienten eine Stimme haben:
im Gesundheitssystem, in der Öffentlichkeit und in der Forschung.
• Wir fordern, dass Lungenkrebspatienten eine optimale Therapie erhalten.
• Wir sorgen dafür, dass Patienten schnell alle wichtigen Informationen bekommen.
• Wir wollen, dass sich die Patienten untereinander vernetzen.

Mit deiner Spende hilfst du uns, den Verein langfristig zu finanzieren.
Wir sind alle selber betroffen oder Angehörige und arbeiten ehrenamtlich.
Mit deiner Spende kannst du auch einen Beitrag zur Lungenkrebsforschung leisten.
Sobald eine genügend große Summe zusammengekommen ist, suchen wir nach einer
Forschungsgruppe und halten euch auf dem Laufenden. Für ROS1 konnte bereits ein
Forschungsprojekt finanziert werden.
Wenn du spenden willst, findest du weitere Infos auf www.zielgenau.org unter Spenden.
Wir von Zielgenau freuen uns über jede Spende und sagen an dieser Stelle schon mal:
vielen herzlichen Dank!
Spendenkonto IBAN: DE28 8306 5408 0004 2391 2 1 BIC: GENO DEF1 SL R
Verwendungszweck: Adresse des Spenders

oder
ein spezieller Zweck wie z.B Forschung

Auch bei Facebook ist der Spendenaufruf zu sehen, bitte teilt ihn.

DANKE! DANKE! DANKE für eure Unterstützung!

wirklich super früh am morgen. quasi nachts

Es ist um 1 Uhr. Nachts. Irgendwie kann ich nicht schlafen. Letzte Nacht war auch schon so eine doofe Nacht. Diese Nacht nun dachte ich, ich kann auch aufstehen, bevor ich mich im Bett herumwälze, als ob ich mich selbst panieren will.

Mir gehen lauter Gedanken durch den Kopf, ein Wirrwar darin, das kenne ich gar nicht. Dabei bin ich so müde.
Es sind keine schlimmen Gedanken, keine an Tod oder Sterben oder Ängste oder so. Keine Sorge. Es sind eher gute Gedanken, lauter Ideen und Pläne und was ich alles machen will. Weihnachtsgeschenkideen zum Beispiel oder was wir jetzt am Wochenende machen wollen. Wie ich mein neues kleines Bonsai-Bäumchen vor dem Blattverlust schützen kann, dem es irgendwie unterliegt. Und was ich für den Verein noch so machen will.
Eigentlich ist es letzteres, was mich jetzt so um treibt, da habe ich nämlich einen völlig verrückten Gedanken gehabt bei dem Onlinemeeting vor zwei Tagen mit dem nNGM und dieser Gedanke hat mich mitten beim Reden angesprungen und sich festgebissen und wurde völlig unbedacht als Vorschlag von mir ausgesprochen. Nun hockt er mitten im Hirn und nimmt freudestrahlend viel Platz ein.

Ausgesprochene Dinge wiegen viel schwerer als unausgesprochene. Deshalb schreibe ich es lieber noch nicht, dann wiegt es ja noch mehr. Andererseits wird es dann vielleicht auch wahr.
Na, ich muss erstmal überlegen. Allerdings ginge das auch tagsüber, muss ja nicht nachts um eins sein. Hm …. Aber verlockend ist er, der Gedanke. Es ist ein arbeitsintensiver Gedanke, also das, um das es geht, das ist arbeitsintensiv. Es geht um viel Arbeit. Schaffe ich das??? Ich muss verrückt sein, es überhaupt zu erwägen….
Hach, meine Leserschaft weiß gar nicht, worum es geht, also höre ich lieber auf, sonst verplappere ich mich noch.

Mach ich da?
Oder lieber nicht?
Ach man, ich weiß nicht.
Obwohl etwas in mir schon entschieden hat und eine entsprechende Mail geschrieben hat.
Verrückt. Ich bin verrückt.

Aber ich wollte ja auch noch etwas zum Befund schreiben. Der ist nämlich endlich da. Just als ich bei der Osteopathin auf der Pritsche lag und sie mich ziemlich massakrierte, rief mein Onko-Prof aus HH an. Seit drei Tagen weiß ich davon mündlich in Auszügen, seit gestern kenn ich ihn schriftlich. Es ist haargenau der gleiche Befund wie vor zwei Jahren und zwei Monaten, also am Anfang von diesem ganzen Mist. Mit der Methode der liquid biopsy sind zwar nicht alle Exons erfasst, es fehlen zwei, aber das Risiko gehe ich ein. Seit fast 6 Wochen nehme ich ja mittlerweile die höhere Dosis von Afatinib.

Mein Professor aus HH sagte, in ein bis zwei Wochen solle ich eine CT- Kontrolle machen lassen.

Wenn das Ding in der Lunge so geblieben ist oder kleiner, soll ich Afatinib weiter nehmen.
Wenn es gewachsen ist, empfiehlt er eine stereotaktische Bestrahlung.
Das Ding im Mediastinum, also zwischen Aorta und Speiseröhre, das würde er nicht bestrahlen lassen.

Mit letzterer Aussage gehe ich komplett mit, das habe ich für mich auch schon so entschieden. Dort lasse ich mich nie wieder bestrahlen, auch wenn dann nur 5-6 cm der Speiseröhre flöten gehen und nicht die ganze. Aber das hatte ich schon und werde das nie wieder machen. Das ist kein Leben und das wäre eh nur palliativ, das bringt mir nix.

Und auch das andere Vorgehen finde ich gut und werde es so machen. Aktuell vertrage ich ja die höhere Dosierung, aber das liegt an meinem ganzen Drumherum. Abgesehen davon sind die Dinger wieder kleiner, so ist zumindest mein Gefühl. Mein Gefühl ist insgesamt recht gut. Ich bin auf dem richtigen Weg.

Also habe ich vielleicht nur zu wenig eingenommen von Afatinib. Die Grenze kennt ja niemand, nun weiß ich, wo meine liegt. Der Vorteil trotz all der Angst und Sorge wäre, also wenn die jetzt wirklich kleiner sein sollten, dass ich schon seit Juni 2019 damit lebe und die Dinger nicht mutiert sind. Das wäre toll. 19 Monate mit Afatinib. Vielleicht ist er Mutationsdruck wirklich kleiner. Es schenkt mir Zeit.

Ich nutzte derweil selbige Zeit, lebe, habe Pläne (und spinnerte Gedanke für die Zukunft) und lerne meinen Innerstes kennen und mit der wirklichen Energie zu verbinden bzw. zu fühlen. Die Allenergie oder das Quantenfeld oder Gott/ Schöpfer/Quelle/ Ursprung/großer Geist oder wie auch immer man das bezeichnen will ist der Stoff, aus dem wir alle sind.

Bis auf zwei kurze Momente und Dienstag Abend nach Rotkraut habe ich schon den 11. Tag keine Bauchschmerzen.

Ich lebe.
Ich. Bin.

Ach, das wird gut.

Nun gehe ich ins Bett. Der spinnerte Gedanke schläft hoffentlich auch. Es ist dreiviertel Zwei, meine Augen fallen zu.

Gute Nacht euch allen und einen wunderschönen guten Morgen nachher!

November

Der November sollte traurig sein und nass und grau. So steht es geschrieben. Und kalt, so diese knochenkriechende Kälte, die niemand mag und die einen auf das warme Zuhause oder Kneipe freuen lässt, wo es kuschelig ist, kalte Finger auftauen und trocknen und wo man, je nachdem eben wo man ist, einen heißen Grog nach Windgetöse am Strand oder aber einen warmen Kaffee bei Kuchen zu sich nimmt. Vielleicht mit Feuer im Kamin dazu …..

Aktuell ist es nicht so Lust auf Kaminfeuer machend. Es ist sonnig, jedenfalls nachdem die Nebel sich gelichtet haben, also gegen Mittag. So wie heute. Ich habe mir die Sonnencreme wieder ins Gesicht geschmiert mit LSF 50+ (neulich hatte ich das in Anbetracht der Jahreszeit vernachlässigt- oh oh!, meine Nase sah gleich aus wie eine Rumpelrübe) und dann sind wie in einen bunten Blätterwald gefahren. Na gut, eher gelb als bunt. Mit braun. Aber auf jeden Fall schön. Die Sonne zauberte schon auf dem Hinweg am Straßenrand Reflexe in den auch ohne Wind flatternden leuchtend gelben Blättern, so dass ich dachte, jeden Moment materialisiert sich etwas oder jemand aus den Straßenbäumen.
Ich hatte eine leichte Winterjacke an, die mich nicht beschwerte. Bei der Abfahrt war es noch etwas trübe. Trübe ist gleich nass ist gleich frisch. Oder kühl. Doch weit entfernt! Es war warm, etwa 17 °C. Nix mit Kühle. Ideale Wandertemperatur. Aber im November??? Und in Winterjacke???

In kurzärmeligen T-Shirts spazierten Väter mit ihren Familien im Wald herum, die reinste Völkerwanderung war das. Was allerdings bei dieser Art Forst auch verständlich ist. Es gibt dort einen wunderbaren Weg mit Erklärungen zu Fauna und Flora, in bunt und interessant und vor allem alle naselang ein Kletter- oder Turngerät für Kinder. So lernen sie Wald mit Freude zu verbinden.

Wir nahmen nach einer Weile einen von Familien offenbar gemiedenen Weg. Es wurde ruhig und himmlisch still, bis auf das Rauschen der entfernten Fernverkehrsstraße, welches nach einer Weile herüber drang.

Auf einem Baumstamm gab es nach einer Weile das selbstgebackene Winterbrot, welches auch bei dieser Wärme schmeckte, so mit Trockenfrüchten drin, herrlich. Einige alte Pilze sackten unter dem Laub zusammen, die Sonne schien schon tief durch die Blätter, obwohl es noch früher Nachmittag war, alles begab sich zur Ruhe.

Am Ende des Weges lag der städtische Ruheforst. Dort stehen Buchen und Eichen verschiedenen Alters. Kein grässlicher Grabschmuck, keine welken Blumen oder geharkten Wege, keine Mühsal, um sich erinnern zu müssen. Es darf sich erinnert werden und der Körper des Verstorbenen geht ungestört zurück in den Schoß von Mutter Erde. Der Geist ist wieder verbunden mit dem Großen Geist, mit der Quelle von allem, mit Gott oder dem Quantenfeld, wie auch immer man es nennen will.
Das spüren die Besucher, den Frieden.
Die Bäume rauschten.

Wir sind insgesamt 7 km gegangen. Und während dessen hatte ich wieder meine spinnerten Ideen von einer großen Wanderung. Vielleicht schaffe ich das ja doch …. …. Am Ende habe ich sogar den Rucksack getragen, wenn auch nur einige hundert Meter. Aber das ist ein Anfang. Und mein Rücken hat sich halbwegs artig benommen, er scheint ja das limitierende Etwas zu sein für den ganzen Plan.
Oder ich wandere mit einem Esel. Das habe ich schon mal gemacht. In Frankreich war das, vor 7 Jahren mit P. Das war toll. Der Esel kann dann mein Zeugs für einige Wochen Wanderung tragen. Vor allem Essen und Trinken.

Die Alpen wollte ich ja schon immer mal überqueren.
Dieses Jahr haben wir wegen Corona alles abgeblasen, wollten ja diese riesige Radtour von 1200km machen. Aber vermutlich hätte ich das gar nicht geschafft. Die Idee und Planerei geschah in einer langen Pause von Afatinib. Da geht´s mit mir immer durch und alte Energien und Wünsche tauchen als machbar auf …. und dann ist die Kraft immer wie wegblasen mit dem Medikament.
Die Stimmung auch oft, doch das lasse ich nicht zu.

Doch jetzt geht es mir bestens und das trotz Tabletteneinnahme (allerdings nicht so, wie es vermutlich soll, aber deutlich mehr als in den letzten Monaten!) Ich habe schon 6 Tage keine Bauchschmerzen gehabt!!!! Und bin nach der Tour heute auch nur kurz k.o. aufs Sofa geplumpst, aber nicht gleich den ganzen Tag dort liegengeblieben.
Ich freu mich so!!!

Zufall ist das nicht. Aber das wisst ihr ja alle….

Jetzt ist es schon nach 19 Uhr und Sonntag Abend. T. macht Schulzeugs. Sein Lehrerdasein ist deutlich präsenter als es sonst so ist.
Ich will mir noch etwas Neues zum Stricken raussuchen. Drei Hüte habe ich an den letzten Abenden gestrickt, aus dicker Islandwolle, und anschließend minimal zu heiß gewaschen, so dass es etwas filzt, danach in Form gezogen zum Trocknen, Papier reingestopft und die Krempe mit Nadeln extra fixiert und nun sind es Hüte so mit richtiger Hutkrempe und sehen sie toll aus.
Zwei sind Weihnachtsgeschenke und einer ist für mich.
Warm, wasserdicht und schick 🙂

Was stricke ich denn nu bloß?
Socken vielleicht?
Ich geh mal gucken, was ich noch so an Wolle hab …..

Freitag der 13.

Heute ist Freitag. Ein dreizehnter Tag im Monat. Das müsste ja Glück bringen, oder? Die Unkerei böser Zungen ignoriere ich.
In einer halben Stunde haben wir unsere wöchentliche Onlinesitzung mit dem Verein Zielgenau e.V. ( https://www.zielgenau.org/ ). Ich hoffe, es geht allen gut und der Befund von R. ist auch in Ordnung. Er hatte eine Biopsie wegen Progress. Er lebt schon 8 Jahre mit Lungenkrebs. B. sogar schon 13 Jahre, davon ebenfalls 8 Jahre mit der personalisierten Therapie. Und N. hat den vierten Krebs mit Lungenkrebs, lebt ebenfalls schon viele Jahre damit. S. erst 2, wenn ich es recht entsinne. Wir alle sind im Vorstand und haben Stadium 4 eines durch Mutation bedingten Lungenkrebses, für welchen es bereits Medikamente gibt. Für viele Mutationen gibt es ja nichts. Leider. Aber die Forschung ist am Ball.

Mir geht es seit drei Tagen wirklich gut. Kein Durchfall, keine Bauchschmerzen, keine unsägliche Schlappheit nach kleinen Anstrengungen oder den ganzen Tag sowieso- das ist so ein irres Gefühl! Dabei ist heute -wie bereits oben erwähnt- Freitag, also Tag 5 und damit ein Einnahmetag, ebenso wie Tag 1-3. Üblicherweise geht es mir ab Tag zwei bauchtechnisch nicht so prickelnd und am dritten Tag ist die Energie in mir mit anderen Dingen als Frohsinn und Aktivität beschäftigt. Das ist jetzt nicht so, überhaupt nicht. Heute grummelt es zwar etwas in mir, aber nur mäßig.
Die einzige Änderung gegenüber den vergangenen Wochen ist die regelmäßige tiefe Meditation.

Ich bin.
Ich bin gesund.
Ich bin krebsfrei.

Über dieses Thema könnte ich noch viel schreiben, aber das lasse ich jetzt. Es geht mir gut und ich muss mir keine Mühe geben, um dies so zu empfinden, es ist leicht und schön, das Leben.

F. und A. sind noch da. Es ist ruhig und entspannt mit ihnen. Lottchen, das Hundchen, pennt auf der Couch, A. liest daneben und F. macht etwas für die Uni. Wir beide, also mein Töchting F. und ich, waren vorhin spazieren zu Alaska. Dunst hing über dem Moor, eine fahle Sonne stieg verschlafen den Himmel empor und verzauberte mit ihrem Licht die bunten Blätter und das helle Grün der Phacelia auf dem Acker zwischen Straße und Moor. Die Sonnenblumenreihe steht mit hängenden Köpfen braun hinter den Bäumen am Straßenrand. Die Gründüngung des Bauern lässt alles ganz anders wirken als die kahlen Äcker zuvor. Ich mag das. Ganz unabhängig von dem ökologischen Nutzen und Sinn dahinter ist es einfach schön, keine leere braune Erde zu sehen.

Alaska kam an den Zaun, als ich ihn rief. Wir gingen ein Stück gemeinsam vor, wo noch ein paar leckere Kräuter wuchsen, die ich ihm durch den Zaun reichte. Alles war ruhig und friedlich.

Vielleicht gibt es ja auch heute noch den schon die ganze Woche erwarteten Anruf mit dem Befund der liquid biopsie.
Vor zwei Tagen habe ich in der onkologischen Praxis nachgefragt, die sich im Labor erkundigten. Die Praxis in HH habe ich auch aktiviert. Es sei etwas internes im Labor …..
Alles ergeben abzuwarten hätte wieder nichts gebracht. Es hätte noch länger gedauert. Hoffentlich wird es nun heute etwas …..

Vielleicht gibt es auch gar keine neue Mutation.
Die alten halte ich in Schach.

Geduld.