ein neues Jahr

Ein neues Jahr hat begonnen. Im alten habe ich noch im letzten Monat die stereotaktische Bestrahlung der Metastasen gehabt. Es hat mich ziemlich Kraft gekostet, ich war müde und antriebslos, aber ich habe mich immer aufgerappelt und zumindest versucht, etwas aktive zu sein. Diese Trägheit ist eine seltsame…. so unterschwellig…. es klappt einfach nicht mit dem Alltag…. Ich habe teilweise 10 Stunden nachts geschlafen, tagsüber auch etwas. Anfangs konnte ich allerdings einige Nächte fast gar nicht schlafen, aber das hat sich zum Glück gegeben.

Die Mädels waren abwechselnd da und T. ohnehin und als alles vorbei war kurz vor Weihnachten, war ich heilfroh. Meine Speiseröhre erhielt Schonung und hat sich tapfer geschlagen. In den Tagen nach der Bestrahlung wurde es etwas schlimmer, aber alles in allem war es o.k.
Und nun ist es gut. Mir geht es gut. Alles auf einem anderen Level als bei Gesunden, aber das ist ok. Nur bezüglich der Pläne für Urlaube muss ich das noch mehr akzeptieren und nicht meinen spinnerten Träumen nachjagen, aber Unmögliches erreicht man erst, wenn das Mögliche geschafft ist, so heißt es ja. Ich bin am Ball und übe …..

Vor allem werde ich mich auf meinen Geist konzentrieren, auf meine Idee, meinen Glauben von oder besser an mein Leben. Darin plane ich keine Immunchemotherapie als nächste Option ein, sondern gar keine weitere Therapie. Daran arbeite ich…. und bin deshalb auch nicht so oft hier.

Mir geht es gut. Ich lache viel, stricke (natürlich), lese, räume auf und weg und freue mich an den Besuchern wie meine Schwester mit meinen Nichten (waren erlaubterweise für einige Tage aus Wien hier) und meinen Töchtern immer mal wieder. Coronabedingt ist die Welt eine andere geworden, doch darüber mag ich gar nicht schreiben. Wir haben hier auf einem exotischen Stern gelebt, die Inzidenz hat grade erst die 50 überschritten. Ich hoffe, es bessert sich bald alles. Ein Onkel von T. liegt auf der Intensivstation; hoffentlich schafft er es gut zu genesen.

Für den Verein habe ich in der letzten Zeit wenig gemacht. Ich weiß nicht so recht, ob mir das gut tut, ich kann mich schwer abgrenzen und die Biester sind ja just in der Zeit arg gewachsen. Aber ich bin wieder dabei, werde mich aber abgrenzen, wenn es mir nicht gut tut.

Und um zu leben, um zu überleben werde ich mich längere Zeit zurückziehen, die Planung läuft. Ich werde hier zuvor Bescheid geben.

Ach übrigens: ich nehme bereits seit 14 Tagen wieder die volle Dosis von Giotrif. Ich habe ja keine Resistenzmutation, alles ist wie vor 2 Jahren und 5 Monaten, jedenfalls mutationstechnisch. Und so hindere ich die Biestern damit am Wachstum. Meine Haut vertrocknet arg, besonders die im Gesicht. Ansonsten hält sich alles im Rahmen und ist auszuhalten. Es läuft sehr gut.

Also alles ist gut. Langsam, aber gut.
Ich lebe.

Danke an alle, die mich unterstützen, an mich glauben und an mich denken!